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Jetzt ist sie eine Klappbrücke, davor war sie Drehbrücke und zu allererst, wenn auch nicht genau an dieser Stelle, eine Kettenbrücke. Immer musste sie veränderten Bedingungen angepasst werden. Ihren Namen aber hat sie über Jahrhunderte behalten. Seit 1546 heißt das Bauwerk, an dem Sie hier stehen, Faldernbrücke. Das hat seinen Grund. Gebaut wurde die Brücke, um die Emder Stadtteile Mittel- und Kleinfaldern zu verbinden. Getrennt werden die beiden durch den Falderndelft, der um 1440 als Teil des damaligen Emder Hafens angelegt wurde.

Wie im Ratsdelft machten hier seinerzeit Handelsschiffe fest, Waren wurden umgeschlagen. Der Hafen florierte. An den Ufern standen Packhäuser. Davor legten Schiffe an. Die Ladung transportierte man über Winden direkt in die Speicher. Um den Falderndelft in Richtung Süden abzuschließen, wurde um 1510 ein Siel angelegt. Darüber entstand 1546 eine Brücke. Zweigeteilt, ließen sich die beiden Hälften über Ketten nach oben ziehen und wieder herunterfahren.

Im Falderndelft machten nicht nur Schiffe fest, schon früh wurden hier auch Schiffe gebaut. Im 15. Jahrhundert soll die erste Emder Werft ihren Betrieb aufgenommen haben. 1682 bekam dann Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg im Hafen am Falderndelft ein Grundstück für die neue Brandenburger Werft. Sie wurde 1751 umbenannt, hieß Werft Zum preußischen Adler und war der Vorläufer der Emder Cassens-Werft. Die verlegte ihren Standort dann 1902 an den damals noch jungen Neuen Binnenhafen.

Für die Faldernbrücke brachen erstmals 1897 neue Zeiten an. Als Kettenbrücke passte sie nicht mehr ins Konzept der Emder Stadtplaner. Über die Faldernbrücke sollte die neue Hauptdurchgangsstraße verlaufen, dafür war das alte Bauwerk nicht geeignet. Es wurde abgerissen und Ende der 1890er Jahre ein Stück entfernt als Drehbrücke neu aufgebaut. Geblieben sind Teile des alten Fundaments. Sie können dieses Mauerwerk direkt neben der Brücke an der Uferpromenade des Falderndelfts entdecken.

Die Drehbrücke überlebte die Bombardierung der Stadt im 2. Weltkrieg, nicht aber den Wandel der Zeit. Weil der Verkehr in der Stadt immer mehr zunahm, wurde sie 1957 durch eine Klappbrücke ersetzt. Diese hat man erst vor wenigen Jahren umfangreich saniert. Das kleine Brückenwärterhaus und der Falderndelft sind denkmalgeschützt. Das Siel übrigens, über das die Faldernbrücke 1546 gebaut worden war, verschwand schon 1738. Beschädigt durch mehrere Sturmfluten, entschied man damals, das Siel nicht wieder aufzurichten. Es wurde durch einen Neubau an der Brückstraße ersetzt.